Schroeder AUv3 Reverb

Frühe Schröder-Nachhallgeräte bestanden aus folgenden Elementen: Eine Reihenschaltung mehrerer Allpassfilter. Eine parallele Bank von Rückkopplungskammfiltern. Eine Mischmatrix. Die Allpassfilter liefern farblose Echos mit hoher Dichte in der späten Impulsantwort des Nachhalls. Diese Allpassfilter können auch als Diffusoren bezeichnet werden. Während Allpassfilter theoretisch wahrnehmbar farblos sind, sind ihre Impulsantworten nur dann farblos, wenn sie extrem kurz sind (weniger als 10 ms oder so). Längere Allpass-Impulsantworten klingen ähnlich wie Rückkopplungskammfilter. Bei stationären Tönen wie Sinuskurven ergibt die Allpass-Eigenschaft im Gegensatz zu Kammfiltern bei jeder Frequenz die gleiche Verstärkung. Die parallele Kammfilterbank soll eine psychoakustisch angemessene Schwankung im Nachhallfrequenzgang ergeben. Ein Rückkopplungskammfilter kann ein Paar paralleler Wände simulieren, so dass man die Verzögerungsleitungslänge in jedem Kammfilter als die Anzahl von Abtastwerten wählen kann, die eine ebene Welle benötigt, um sich von einer Wand zur gegenüberliegenden Wand und zurück auszubreiten. Somit kann man die Kammfilter-Verzögerungsleitungslängen mehr oder weniger willkürlich auswählen und dann genug davon parallel verwenden (mit gegenseitig primierten Verzögerungsleitungslängen), um eine wahrnehmungsmäßig angemessene Fluktuationsdichte in der Frequenzantwortgröße zu erreichen. In vier Fällen werden solche Verzögerungen zwischen 30 und 45 ms gewählt und die entsprechenden Rückkopplungskoeffizienten so eingestellt, dass sich die gewünschte Gesamtabklingzeit ergibt.